Wiesen im Naturgarten – Staffelmahd

Nun ist der zweite Teil meines Wiesenstücks auch gemäht worden und der Winter kann kommen.

Von Johannis Burri aus der Schweiz habe ich einmal in einem Workshop zum Thema naturnahe Wiesen gelernt: „Eine Wiese muss „kurz“ in den Winter gehen“. Das soll heißen, man mäht sie im Hochsommer für das Heu und einmal im Herbst, falls das Gras über den Sommer wieder so lang geworden ist, dass es unter dem Schnee und bei viel Regen umknicken und die Grasnarbe ersticken würde.

Damit das nicht passiert, mähen wir also echte Wiesen ein zweites Mal, damit die Gräser nicht über den Winter umknicken, in einer dicken Schicht verrotten und alles unter sich ersticken lassen.

Um möglichst vielen verschiedenen Tierarten eine Chance zu geben, kann man die Wiesen dann jeweils auch noch abschnittsweise mähen. Das Ganze nennt sich „Staffelmahd“.

So mäht man z.B. erst die eine Hälfte der Wiese und 14 Tage später die andere. Im Sommer sind dann auf dem ersten Teilstück schon wieder Blüten, wenn das zweite Teilstück gemäht wird. So haben Insekten immer ihre Nahrungsquellen. Im Spätherbst ist das Ganze nicht mehr ganz so wichtig. Aber manchmal erleichtert es einfach die Arbeit, wenn man erst eine Hälfte mäht und irgendwann später die zweite.

Das Mähgut wird natürlich in jedem Fall nach 1-3 Tagen abtransportiert und anderweitig gelagert. Würde es auf der Wiese verbleiben, dann würden die Gräser möglicherweise unter dem verrottenden Schnittgut ersticken.

Ich nehme das geschnittene Gras und verwende es je nach Jahreszeit ganz unterschiedlich. Teilweise mulche ich damit Beerensträucher, die eine dicke Mulchschicht genießen. Sie lieben es gar nicht, wenn unter ihnen Gräser wachsen. Hier ist es gut, wenn der Grasschnitt den Bereich unter den Sträuchern grasfrei hält.

Mulchdecke unter Brombeeren im April

Oder ich verwende den Schnitt meiner Wiesen als Abschluß meines Komposthaufens. Das sieht dann so aus:

Kompostmiete freistehend mit einem Grasschnitt Abschluß

Als sehr dünne Schicht kann Grasschnitt auch einmal in den Kompost gegeben werden. Ich würde sagen, eine 5 cm Schicht geht. Wenn die Schicht zu dick wird, dann verfault Gras im Kompost statt ordentlich zu verrotten. Das sollte man vermeiden. Daher: lieber als dünne Schicht in den Kompost oder als dicke Schicht für den Winter als Abschluß auf den Kompost.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert