Wie schon öfter erwähnt, braucht die Natur das „Abräumen“ der verblühten Staudenstängel eigentlich nicht. In der freien Landschaft bleiben die Stängel auch stehen, wenn der Wind oder die Rehe sie nicht herunterbrechen oder auffressen. 🙂
Am Haus jedoch leuchtet das frische Grün einfach saftiger im Beet, wenn ich die alten Stängel irgendwann herunterbreche und vor Ort zerbreche und als Mulch liegen lasse oder, wenn es zu viel Material ist, auf den Kompost bringe. Dabei lasse ich bewusst an manchen Stellen Stängel für die Wildbienen und andere Insekten stehen. Jedes Jahr ein wenig an anderer Stelle. Manche Insekten verkriechen sich in den hohlen Stängeln, manche legen Brutzellen in markhaltigen Stängeln wie denen der Königskerze und der Brombeere an. Ein Grund mehr, ein paar Brombeerranken nur anzuschneiden und dann stehen zu lassen. Aufrechte Stängel sind für Bienen übrigens natürlicher als abgebrochene.
Jetzt, da noch so schöne und harte Frostnächte zu erwarten sind, ist es gut, wenn noch möglichst viel trockene Stauden auf dem Beet sind. Nach und nach räume ich nun aber die Beete rund ums Haus ab.
Am Teich und vor allem am Waldrand darf so einiges stehen bleiben.
Im Januar und Februar habe ich hier und da Äste heruntergeschnitten, die im Weg hingen. Von diesem Holz lege ich viele schöne Stücke überall im Garten aus. Im Schatten und vor allem auch in der Sonne. Gerade habe ich gesehen, wie sich auf meinem ältesten, schon fast verrotteten Ast unter dem alten Apfelbaum die erste Mauerbiene des Jahres sonnte. Neben ihr waren mehrere Käfergänge im morschen Holz. Ob ihr Nest darin war?
Herrliche kleine Begegnungen bereichern das Leben des Naturgärtners :-).