Die schönsten Herbsttage sind gerade vorbei, aber die leckersten essbaren Früchte finde ich noch immer in meinem naturnahen Garten. Es sind die von der einzigen mitteleuropäischen Kletterrose, der Rosa arvensis.
Diese herrliche Rose mit ihren langen, fast stachellosen Trieben und der Überfülle an weißen, offenen Schalenblüten im Rosenmonat Juni:
zeigt jetzt ganz kleine, lackrote Hagebutten. Da sie so klein sind, sind auch die darin enthaltenen Samen klein. Und so kommt es, dass man sie im Gegensatz zu anderen Hagebutten nicht von den Samen befreien muss sondern ganz in den Mund stecken und einfach so beim Gärtnern essen kann. Und dazu haben diese Rosenfrüchte ein wunderbares Aroma nach Hagebuttenmarmelade.
Das ist Natur pur, so wie ich sie liebe. Denn wilde Früchte direkt aus der Natur, unverzüchtet und nicht gekocht enthalten natürlich all die Vitalstoffe, all die Antioxidantien, die Bioflavonoide und Vitamine, die wir uns nur wünschen können. Allerdings brauche ich gar nicht so genau zu wissen, welche Vitamine etc hier genau enthalten sind. Mit Colin T. Campbell finde ich nämlich, dass wir nicht die Details immer gründlicher studieren und auseinander nehmen müssen, sondern dass wir mehr das Ganze im Blick behalten sollten und unsere Nahrung so natürlich und vor allem einfach wie möglich (werden) lassen sollten.
Wenn ich die Hagebutten einmal z.B. am Nachmittag auf wirklich schön leeren Magen esse, dann spüre ich diese Kraft der Wildfrucht. Dann fühle ich mich danach spürbar fitter und manchmal habe ich dann sogar das Gefühl, als würden meine Augen klarer, als hätte jemand mit dem Scheibenwischer die Augen sauber gewischt. Das passiert auch mal bei ein paar wirklich reifen Pflaumen. Oder einer guten Ananas. Ein wenig unvermischtes Obst auf nüchternen Magen… und im Falle der Rosa arvensis-Früchte habe ich diese geballte Kraft der Natur sogar umsonst in meinem Garten und zwar zu einer Jahreszeit, zu der es sonst kaum noch frisches Obst im Garten gibt.
Jetzt, Ende November gärtnere ich übrigens fast gar nicht mehr. Ich räume ein wenig weg, ein paar Salate kommen noch ins Gewächshaus, ein paar Töpfe mit selbst gezogenen heimischen Wildstauden oder mit Stecklingen von meinem Lieblingsphlox wandern auch auf die Gewächshausregale und sind so nicht vor Frost sondern vor einem Übermaß an Regen geschützt.
Oft höre ich, dass die Menschen denken, der Frost würde den Stauden in den Plastiktöpfen schaden, aber es ist eher der viele Regen im späten Herbst. Der lässt die Erde in den Töpfen zu nass werden. Wenn dann noch Kälte oder sogar Frost und danach Tauwetter dazu kommen, dann schwimmen die empfindlichen Wurzeln der Pflanzen nur so im Wasser. Und das lässt die Wurzeln der meisten Pflanzen eben rotten.
Nun ist Spätherbst und es ist Zeit zum Nachdenken. Wunderbar. Endlich wieder Kraft tanken für neue Beiträge, für neue Videos und zum Sammeln neuer Ideen :-). Genießen wir diese Zeit der Ruhe.