Wir hatten am ersten Weihnachtstag -8 Grad Frost und so sind die restlichen Beeren und Hagebutten an den heimischen Wildsträuchern noch einmal so richtig durchgefroren. Immer wenn das geschieht, dann kommen kurz danach die Wacholderdrosseln in einer kleinen Schar. Irgendwann fällt es mir auf, wenn ich aus dem Küchenfenster schaue. Gestern saß so in Trupp Drosseln genau über der Weinrose mit den vielen roten Hagebutten. Möchte ich fotografieren, dann fliegen sie alle davon. Heute zog nun plötzlich wieder ein Trupp Drosseln durch die Eichen und zwar diesmal zu den drei Gemeinen Schneebällen mit ihren roten Beeren, die meist erst verspeist werden, wenn es gar nichts mehr gibt und der Hunger zu groß wird. Ich hole meine Kamera und warte, dass sie die Beeren picken. Die Drosseln sehen mich und warten ebenfalls. Irgendwann gebe ich nach, schieße ein Foto von den Drosseln im Kirschbaum hinter dem Schneeball und überlasse den Garten den hungrigen Drosseln 🙂
Wenn Sie diesen Gemeinen Schneeball (Viburnum opulus) in Ihren Garten pflanzen wollen, dann kaufen Sie ihn bei einem guten Naturgarten-Versender, denn die Chance, dass sie die sterile Bauerngarten-Variante (Viburnum opulus „Roseum“) bekommen, ist sehr groß. Sterile Sträucher setzen aber keine Beeren an… Meinen Kunden sage ich immer, dass die Etiketten der Pflanzen immer genau die zwei lateinischen Namen zeigen sollen, die ich empfohlen habe und keine weiteren Zusätze. Also nur „Viburnum opulus“, kein anderer Viburnum, wie etwa Viburnum burkwoodii, Viburnum carcephalon, Viburnum bodnantense etc. etc. , denn dann könnte es ein anderer Schneeball z.B. einer aus Asien sein. Der ist dann auch hübsch, aber für einen echten Naturgarten eben nicht geeignet, da die hiesige Tierwelt so eng mit den hiesigen Pflanzen verbunden ist. Und der Gemeine Schneeball sollte auch keine Zusätze wie „Viburnum opulus Roseum“ oder „Viburnum opulus sterile“ haben, sonst ist er eben steril, hat großgezüchtete Blüten (eigentlich nur sogenannte Hochblätter) und keine Beeren …
Zudem ist der Viburnum opulus in unserem Landkreis sogar wild anzutreffen. Es ist also ein gebietsheimischer Strauch, der sich an einer eher feuchten Stelle im Garten besonders gut macht. Hier steht er hinter unserem Teich an der tiefsten Stelle des Gartens.