Wiederholen Sie immer die Stauden oder Sträucher, die bei Ihnen besonders gut wachsen. So wie hier die sich selbst aussäende Pracht-Nelke (Dianthus superbus), die aus meinem Juli-Beet ein Duft-Beet macht. Sie gedeiht bei Feuchtigkeit und die haben wir ja jetzt :-).
So ist das in der Natur ja auch. Das, was auf dem jeweiligen Boden gut wächst, setzt sich nach und nach mehr durch und erobert hier und dort und noch ein paar Meter weiter immer in Plätzchen nach dem anderen. Dadurch entsteht Harmonie. Die Farben und Formen sind also nicht vollkommen verschieden. Das Auge wird von vorne nach hinten geführt, wie auch hier bei den braunen Knöpfchen vom Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und dahinter in diesem Jahr häufig auch der hellblaue Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense). Seit Jahren ist dies in der Gartengestaltung als „Matrix-Pflanzung“ bekannt.
Ich empfinde mittlerweile solche Gärten mit Wiederholungen als sehr beruhigend. Diese theoretische Prinzip habe ich vor Jahren richtig begriffen, als ich einmal mitten in einem Wald bei uns eine große Fläche mit Gold-Hahnenfuß blühen sah. Eigentlich nichts wirklich Spektakuläres, aber bei solch einer kleinen Pflanze ist es eben die Masse an Einzelpflanzen, die, wenn sie so früh im Jahr blühen, eine Wirkung haben. Und an den Rändern solch einer großen Gruppe ist dann natürlich auch nicht abrupt Schluss, sondern der Gold-Hahnenfuß steht noch mit einzelnen Exemplaren hier und dort und geht langsam in den Wald über. Oder wie hier die jetzt im Juli blühende Wegwarte:
Die schöne Pracht-Nelke (Dianthus superbus) habe ich einmal in den Schweizer Bergen auf einer fantastischen Wiese gesehen. Auch dort wiederholte sie sich zusammen mit einem weißblühenden Doldenblütler. Was für eine Harmonie: (leider nur ein farbloser Handy-Schnappschuß)
Pflanzt man dagegen von jeder Art oder Sorte je nur 1 Exemplar oder einen kleinen Tuff in den Garten, so entsteht mehr Unruhe. Die Farben und Formen stehen einzeln für sich und verbinden sich nicht miteinander und es sieht mehr aus wie eine Verkaufsfläche beim Gärtner.
Oft wird daher eine Pflanze als verbindendes Element im ganzen Beet oder im ganzen Garten wiederholt verwendet. Sie „webt“ dann praktisch die ganze Pflanzung zusammen.