Hohler Lerchensporn und Hohe Schlüsselblume

Die ersten Tankstellen für Bienen und Hummelköniginnen im Jahr haben geöffnet: Unter unserer Hainbuchenhecke wird das Band vom Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava) immer länger. Ameisen verschleppen die Samen und vermehren so diesen romantischen und unproblematischen Frühblüher.

Parallel sät sich daneben die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior), die einzige bei uns in Nord-West-Deutschland noch wild vorkommende Schlüsselblume, aus. Lassen Sie sich nicht als Ersatz die von süddeutschen Kalkrasen stammende Primula veris verkaufen. Und bitte graben Sie keine der wenigen Expemplare in unseren Wäldern aus. Die Primula vulgaris (die für lehmigen Boden gut geeignet ist) ist so in Nord-Westdeutschland ausgerottet worden. Es gibt gute Naturgarten-Versender. Schauen Sie unter: www.naturgarten.org nach den Mitgliedsbetrieben und klicken Sie dort auf „Wildpflanzen“. Leider zeigt die Erfahrung, dass andere Gärtner jetzt zwar gerne viele „bienenfreundliche“ Pflanzen anbieten, von der Sache aber nicht allzuviel verstehen und daher keinen Unterschied zwischen wirklich heimischen und anderen Pflanzen machen. Wenn man also eine echte mitteleuropäische oder europäische Wildstaude sucht, dann ist man bei den Naturgarten-Mitgliedsfirmen auf der sichereren Seite.

Was kann man sonst schon unter eine Hainbuchen-Schnitthecke direkt an die Stämme pflanzen? Wie schön, dass es da den Hohlen Lerchensporn gibt. Mehr als etwas liegengebliebenes Laub von der Hecke benötigt er nicht zum Wachsen und Gedeihen. Und damit vermehrt er sich rasant, so dass ganze Bänder an Lerchenspornen entstehen.

Es ist so eine altmodische Pflanze, die ich höchstens von alten Bauernhöfen her kenne. Sie verbreitet den Charme alter Wälder. Der Lerchensporn blüht kurz für ca zwei Wochen, versamt sich und zieht dann wieder ein, wenn die Hecke grün wird, nur um im nächsten Jahr noch üppiger wiederzukommen.

Der Lerchensporn wird als Zwiebel im September gesteckt. Viel Glück und viel Spaß beim Beobachten.

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