Herbst im Naturgarten 4: Hagebutten der Rosa arvensis

Dies ist meine absolute Lieblings-Hagebutte: Ich esse sie einfach so frisch vom Strauch. Sie schmeckt jetzt nach den ersten Bodenfrösten besonders marmeladig lecker, denn sie ist nun schon etwas weich geworden ist. Außerdem ist sie so klein, dass die kleinen Kerne nicht stören. Wie bekam man früher in unseren Breitengraden ausreichend Vitamin C? Hagebutten sind sicher eine der bekanntesten, hemischen Quellen für Vitamin C im Spätherbst. Sie haben rund 1250 mg Vitamin C pro 100 g, während die Zitrone nur 53 mg hat oder Paprika 120 mg. Man sagt, dass 8 Hagebutten, den Vitamin C – Bedarf eines Erwachsenen decken. Da die Hagbutten der Rosa arvensis aber klein sind, nehme ich mehr. Dabei richte ich mich nach meinem Geschmack… solange sie super lecker schmecken, braucht der Körper sie.

Die Rosa arvensis, unsere einzige heimische Kletterrose, wird selten in der Gartengestaltung eingesetzt. Dabei ist sie mit ihrer Überfülle an weißen ungefüllten Blüten im Juni hübsch, hat wenig Dornen, kommt auch im Halbschatten zurecht und bietet im Herbst diese leckeren Hagebutten zum Naschen während der Gartenarbeit. Nur einen Rosenduft hat sie leider nicht. Ich habe meine z.B. bei Ahornblatt in Mainz, einer der MItgliedsfirmen des Naturgartenvereins, bestellt. So weiß ich, dass ich wirklich die heimische Art bekomme. Denn Fehllieferungen sind gerade bei den Rosen weit verbreitet.

Heimische, ungefüllte Rosen bieten nicht nur für den Menschen Nahrung, sondern auch für Vögel, Bienen, Käfer. Europa besitzt eine große Vielfalt an heimischen Rosen. Setzen wir sie im Garten ein. Mehr dazu im nächsten Juni, dem Rosenmonat für heimische Rosen :-).

Und wenn wir in unseren Gärten nicht alles immer aufräumen, abschneiden, wegsägen, und außerdem kein Gift verwenden und auch keine üblichen Dünger und gedüngte Erden, da diese Dünger chemisch hergestellt wurden und das Bodenleben verätzen, dann müssen wir die Vögel auch nicht füttern. Dann hätten sie genug natürliches Futter, an das sie sich in Jahrtausenden angepasst haben: Erst die Beeren und jetzt die vielen Insekten, die sich überall im Garten verstecken. Schließlich sind bei uns die Böden die meiste Zeit im Winter frei und es sind keine Schneemassen zu erwarten.

Beobachten sie einmal an einem regnerischen Herbsttag das Treiben der Vögel in einem Naturgarten am Rand eines Wäldchens oder einer Wiesenlandschaft: Winter-Goldhähnchen, Dompfaff, Meisen und wieder viele Amseln hüpfen bei mir durch´s Gebüsch. Das ist das, was mich an einem Nieselregentag im November am meisten erfreut.

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