Hasel und Weide schneiden

Einmal im Jahr muss ich bei meiner Haselnuss rechts vom Teich und meiner Grauweide links vom Teich (das ist der größere Strauch hinter der kleinen, 1m großen Weide Salix bicolor „Xantha“) ein paar Äste absägen, damit ich noch an ihnen vorbeigehen kann. So etwas ist im Naturgarten eher selten, da wir ja die Sträucher, so gut es geht, standortgerecht pflanzen. Wir achten also schon beim Kauf auf die Endhöhe und -breite, so dass der Strauch auch ausgewachsen nicht zu groß wird. Das spart Arbeit – und ist für Mensch und Strauch am schönsten. Bei all meinen Sträuchern in den zwei langen gemischten freiwachsenden Hecken ist das der Fall.

Aber die Grauweide hat sich vor Jahren von selbst am Teich auf der Teichfolie ausgesät und ich habe das erst zu spät entdeckt. Nun bekomme ich sie dort nicht mehr weg und habe diesen Kompromiß geschlossen: Ich nehme jedes Jahr einen alten Ast ganz unten am Ansatz weg. So kann sich der Großstrauch wieder neu aufbauen und sieht nicht „verschnitten“ sondern immer natürlich aus. Denn an Schnittstellen bekommen alle Gehölze immer auffällig gerade und lange neue Zweige, die sogenannten „Wasserreiser“. Das sieht immer recht unnatürlich aus, wie hier auf dem Bild von einer anderen Weide. Man sieht die Schnittstelle noch nach Jahren:

Kommen neue Zweige aber von ganz unten, dann sieht der Wuchs immer natürlich aus, denn man sieht keine Schnittkante wie auf dem Foto. Nach mehreren Jahrn sind die neuen Zweige dann wieder zu natürlich wirkenden Ästen herangewachsen.

Auch bei der Haselnuss rechts vom Teich nehme ich jeden Winter ein paar Äste weg, damit sie einerseits noch ein wenig Blick auf den Gemüsegarten frei lässt und andererseits, damit ich schöne Bohnenstangen bekomme. Die jungen Wasserreiser der Hasel geben nämlich besonders gute Bohnenstangen ab. Auch für andere Arbeiten im Garten sind dies die begehrten, geraden und biegsamen Stangen. Sie müssen allerdings spätestens nach 2 Jahren ausgetauscht werden. Aber dann haben die vier Haselsträucher bei mir auch schon wieder viele neue schlanke Triebe hervorgebracht.
Auch hier schneide ich eine Handbreit über dem Rasen und die Wasserreiser kommen so von ganz unten.

Bei anderen Sträuchern, wie Rosen etc, bei denen ich einen Zweig entfernen muss, weil er z.B. über den Weg hängt, achte ich auch darauf, ihn fast ganz unten abzuschneiden, also ca 1 cm vor dem Ast, aus dem er entspringt. Das sieht dann so aus, als wenn es diesen Zweig nie gegeben hätte.

Ich habe auf einer Fortbildung einmal gelernt, dass man, anders als früher angenommen, heute 1 cm „Zapfen“ stehen lässt, damit die Rinde des gesunden Astes nicht beschädigt wird und der Strauch eventuelle Pilzsporen in dem Zapfen abfangen kann.

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