Haben Sie auch einen Kräuterrasen oder ein Wiese?

Sie haben eine Wiese oder wie hier einen Kräuterrasen und möchten nicht so viel Arbeit mit dem Rasenmähen haben? Wenn Sie so wie ich ganz viel Glück haben, dann hat Ihre Nachbarin auch kleine Ponys und freut sich, wenn sie an ungespritzes Gras kommen. Die beiden Mini-Appaloosa freuen sich so über das frische Gras, denn die eigene Weide ist über den Winter leer gefressen worden. So braucht auf dem schnell gesteckten mobilen Zaun nicht einmal Strom zu sein. Sie fressen ein paar Tage das Gras und lassen sogar die im Gras wachsenden kleinen Traubenhyzinthen säuberlich stehen. Das kann der beste Rasenmäher nicht 🙂 Was will ich mehr. Eine Win-Win-Situation. Und später fressen sie noch im Obstgarten unter den Apfelbäumen. Da lasse ich das Gras immer ganz lang wachsen und da ich keinen Balkenmäher habe, ist es immer sehr schwer, es überhaupt zu mähen. Wie praktisch ist es da, wenn die beiden Ponys die Arbeit übernehmen. Naturgarten pur. Und ein paar Tage eine Bullerbü-Aussicht vor der Terrasse.

Wenn Sie eine Wiese aber keine Ponys haben, dann mähen Sie einmal im Juni und einmal im Spätsommer die Wiese mit einem Balkenmäher. Am besten abschnittsweise, so dass nicht alle Blütenpflanzen zur selben Zeit abgemäht werden. Dann das Mähgut 3 Tage liegen lassen (am besten wenden, so wie Heu), dann abtransportieren. Nie liegen lassen, denn das erstickt die Wurzeln. der Kräuter.

Das Anlegen einer wirklich funktionierenden Wiese, die kein einjähriges „Blütenfeuerwerk“ ist, wie es jetzt so oft auf den Verpackungen der billigeren Samenmischungen zu sehen ist, sondern die aus heimischen Kräutern und Gräsern besteht, die jedes Jahr wieder kommen, das ist gar nicht so einfach. Nehmen Sie Saatgut von Hof Berggarten oder Syringa Samen oder Rieger-Hofmann, bzw. gucken Sie auf der Seite des Naturgarten-Vereins (www.naturgarten.org) unter Mitgliedsfirmen.

Demnächst werde ich einmal Fotos davon hier in den Blog stellen. Je nach Situation vor Ort empfehle ich auch die Verwendung von fertigen Initialstauden, die sich in den vorhanden schütteren Rasen aussäen sollen. Oder es gibt die Möglichkeit, eine gute Samenmischung dünn in den offenen Boden auszusäen, anzuwalzen und zu gießen. Oft kommt danach eine schwierige Phase, wenn das Unkraut höher als die neuen Stauden wächst. Machen Sie dann einen Schröpfschnitt, wenn das Unkraut oder das Gras höher „als eine Flasche“ gewachsen ist. Einfach mit dem Rasenmäher darüber mähen und das Mähgut verkompostieren. So haben die jungen Stauden wieder Luft.

Dann heißt es, etwas Geduld zu haben. Echte Wiesen sehen nicht gleich super bunt aus. Überhaupt – wir sind in Norddeutschland und können keinen Kalk-Magerrasen herzaubern :-). Unser Boden ist eigentlich immer sauer. Hier im ehemaligen Moor ist er besonders sauer. Aber für solche Extremstandorte gibt es spezielle Stauden – lassen Sie sich beraten. Und pflanzen Sie dann viel von einer passenden Sorte. Je extremer der Standort, je weiter nördlich wir kommen, desto artenärmer wird die Natur – aber dann dominiert immer eine Pflanze ganz besonders. Und ich finde eine Lichtung mit einer einzigen Art z.B. mitten im Wald, wie vor Jahren die Gold-Hahnenfuss-Lichtung hier im Nachbarort, bezaubernd. Ein schönes, eben norddeutsches Bild.

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